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Paradiesgärten – Neue grüne Inseln im Quartier

Interkulturelles und integratives Partizipations- und Bauverfahren 2018–2021
»Naschgarten« im Kiezpark Schönagelstraße/Blumenberger Damm, Marzahn, 2019
»Panoramagarten« an der Albert-Kuntz-Straße 65, Hellersdorf, 2020
»Sonnengarten« an der Paul-Schwenk-Straße, Marzahn, 2020–2021

Auftraggeber: BA Marzahn-Hellersdorf, Städtebauförderung StF L Sabine Antony mit Sven Hanczuch, Simone Rödler, SGA Birgit Engelhardt, Jessica Neumann
Förderprogramm: Stadtumbau Ost
Paradiesgartenteam: SU Schnorbusch Architekten mit Katrina Blom, Daouia Zaidi, Clara Santillan-Lutz, Caroline v. Steinau-Steinrück, Susa Yacoub (Öffentlichkeitsarbeit)
Kooperationspartner Naschgarten: Berliner Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BWB Marzahn)
Kooperationspartner Panoramagarten: Gemeinschaftsunterkunft Albert-Kuntz-Straße, Freilandlabor Mahrzahn, http://fll.inu-berlin.de
Kooperationspartner Sonnengarten: HERO Zukunft GmbH, Stiftung Kleine Plätze
Paradiesgärten Shorts Teil 01-08: https://vimeo.com/699339725 , https://youtu.be/ospWWX6rZrY

In den Quartieren Marzahn und Hellersdorf besteht seit der Flüchtlingskrise 2015 und der damit verbundenen Errichtung eines vergleichsweise hohen Anteils an Gemeinschaftseinrichtungen ein dringender Bedarf, das soziale Miteinander der verschiedenen Kiezbewohnergruppen zu verbessern, Hemmschwellen abzubauen und ein friedvolles, aufgeschlossenes Zusammenleben zu fördern. Es fehlen Orte der Begegnung und Erholung, Orte des sozialen Miteinanders und der Entspannung.

Konzept und Umsetzung: In unmittelbarer Nähe von Gemeinschaftsunterkünften und Wohnbebauung werden unbebaute, brach liegende oder wenig genutzte Freiräume weiterentwickelt und in grüne Oasen umgewandelt. Es werden drei Standorte ausgewählt, die unter Berücksichtigung der jeweiligen ortsspezifischen Gegebenheiten unterschiedlich gestaltet werden.  
Verbindendes Element von »Sonnengarten«, »Naschgarten« und »Panoramagarten« ist zum einen der »Paradiesvogel« und zum anderen die Einbettung in naturnahe Wildwiesen.
Um die drei Standorte dauerhaft im Quartier zu verankern, werden lokale Partner und Institutionen eingebunden. Durch Partizipative Konzeptentwicklung werden niederschwellige Möglichkeiten der Beteiligung und Mitgestaltung aller Interessensgruppen angeboten.

Im »Naschgarten« ist der Paradiesvogel in Form einer Rasenfläche auf einer großen Brachfläche am Übergang zwischen Großsiedlung und Einfamilienhausgebiet gelandet. In Kopf, Rumpf und Schwanz des Vogels können Naschpflanzen wie Beerensträuchern, Zucchini, Bohnen etc. gepflanzt werden. In unmittelbarer Nähe zu einem Kletterspielplatz eignet sich der Ort gut, um Kinder spielerisch an das Gärtnern heranzuführen. »Picknickinseln« in Bienenwabenform laden auch Eltern zum Verweilen ein. Zwanzig Hochbeete werden von engagierten Nachbarn, den sog. Hochbeet-Paten, gehegt und gepflegt.

Im »Panoramagarten« hat sich der Paradiesvogel in Gestalt eines Barfußpfades in der Wildwiese niedergelassen. In der Ruhezone am Knotenpunkt zwischen Gemeinschaftsunterkunft, Kita, Fahrradweg und U-bahnstation Louis-Lewin laden fünf Hochbeete aus Textil, Pflanzringe aus Cortenstahl und die bewährten Picknickinseln zum Mitgärtnern und Verweilen ein. Das Freilandlabor Mahrzahn forscht mit Kindern aus der Nachbarschaft zu Themen aus Natur und Umwelt.

Im »Sonnengarten« breitet der Paradiesvogel seine Schwingen auf dem sonnigen Vorplatz Martha-Arendsee in Form von Rosenbeeten aus. Die Lange Tafel der Nachbarschaft lädt zum gemeinsamen Kaffeetrinken und Schachspielen. Auf den Sonneninseln kann kann relaxt und gepicknickt werden. Nachbarn und Quartiersinstitutionen wie das Stadtteilzentrum, die Freiwilligenagentur, Volkssolidaität e. V. und die benachbarte Gemeinschaftsunterkunft wirken an der Heranführung von Kindern und Jugendlichen an die Themen Erhalt, Pflege und Gestaltung eines öffentlich zugänglichen Gartens mit.